Benefizveranstaltung vom 16.11.2007 zu Gunsten der High School in Masuku / Sambia
Masuku High School geht zurück auf eine in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts gegründete Missionsschule, die heute von der Vereinigten Ev. Kirche Sambias betrieben wird. Sie liegt zweieinhalb Autostunden von der nächsten Stadt entfernt - tief im Busch ohne elektrischen Strom und fließendes Wasser - und die Lehrer arbeiten dort - auch aus sambischer Sicht - unter schwierigen Bedingungen, fast jeder will weg.
In unserer Zeit als Mitarbeiter der Gossner Mission konnten wir eine Oekumenische Initiative aus Prag dafür gewinnen, in Masuku eine Solaranlage zu installieren. Klassen- und Schlafräume und Lehrerhäuser konnten beleuchtet werden. Seitdem hat sich der Lernerfolg messbar gesteigert.Inzwischen ist durch ein von der EU gefördertes Austauschprogramm (A-SA) ein lebhafter Kontakt entstanden. Vier Freiwillige aus D und CZ unterrichteten drei Monate in Masuku. Ein neues „Paar“ , Therese aus Halle (Saale) und ein Tscheche bereiten sich auf ihren Aufenthalt im September vor. Jerry Muleya aus Masuku besuchte 12 Wochen deutsche und tschechische Schulen.
Auf seinen Besuch geht die Idee zurück, im Leibniz-Schule einen Afrikatag durchzuführen. Der Tag wurde ein Erfolg, nicht nur gemessen an dem Geld (2685 Euro), das durch die Aktivitäten von Lehrern, Eltern und Schülern zusammengekommen ist, sondern auch durch das Interesse, das an Afrika geweckt wurde. Schüler hatten einen Kalender zum Thema: „Einmal nach Sambia und zurück“ gestaltet, andere versuchten sambischen Schülern auf einer CD Berlin und das Leben eines Jugendlichen hier darzustellen, der Chor hatte afrikanische Lieder einstudiert, es wurden Informationen über Sambia präsentiert. Durch eine Tombola, zwei Kaffeestuben mit afrikanischem Ambiente versuchten Lehrer und Schüler bei den Besuchern Geld für Bücher für Masuku lockerzumachen.
Während unserer Sambiareise im April dieses Jahres konnten wir die Schule in Masuku erneut besuchen und mit den Lehrern sprechen. Wir hatten unseren Besuch zwar schon von Berlin aus angekündigt. Es stand aber in den Sternen, wie wir dorthin gelangen würden. Da war es wie eine Fü-gung, dass ausgerechnet an dem vorgesehenen Tag die vierteljährliche Schulkonferenz mit Lehrer- und Elternvertretern, der Schulrätin und dem zuständigen Bischof stattfand.
Bestaunt wurde der Kleinlastwagen, der mit Mitteln, die die Eltern in einer dreijährigen Sparaktion zusammengebracht hat-ten, angeschafft werden konnte. Er soll die Schule besser mit Lebensmitteln und anderen Bedarfsgütern beliefern und die Schüler zu auswärtigen Besuchen, z.B. zu Sportwettkämpfen transportieren. Nächstes Ziel: der Bau eines Raumes für den naturwissenschaftlichen Unterricht.
Einigkeit herrscht darüber, dass die Schule nicht dem von einer Secondary School erwarteten Standard entspricht. Um das Niveau entscheidend zu verbessern, ist langfristig der Anschluss an das Stromfestnetz, Internetanschluss und geeignetes Lehr- und Lernmaterial notwendig. Es feh-len außerdem ein weiterer Schlafsaal für Mädchen und Jungen.
Die Schüler schlafen in unvorstellbarer Enge in Doppelstockbetten und immer zwei in einem Bett. Dabei sei, wie die Schulrätin betonte, gerade die Unterbringung von Mädchen in Internatsschulen besonders wichtig. Wenn sie eine Tagesschule besuchten und zu Hause wohnten, würden sie traditionsgemäß zu Hausarbeiten und zur Betreuung der Geschwister herangezogen und kämen nicht zum Lernen.
Der Schulleiter Herr Mubita drückte seine Freude, darüber aus, dass die Schule mit dem „Leibnizgeld“ so großzügig Bücher anschaffen kann. Bücherlisten sind von den Fachlehrern eingereicht worden. Ein Kostenangebot liegt vor, aber bevor sie bestellen, holen sie weitere Kostenangebo-te ein, und die lassen noch auf sich warten, auch weil z. Zt. ein Engpass bei der Lieferung entstanden ist und sich die Preise ver-ändern. Bis dies geklärt ist, bleibt das Geld bei der Gossner Mission in Lusaka, und zwar so lange, bis alle Voraussetzungen für die Auszahlung erfüllt sind.
Einstweilen Grüße aus Masuku an „Leibniz“ und „zikomo kwambiri“, „twalumba“ danke!
Elisabeth Kraft und Reinhart Kraft
(StR’ i.R.) (Pfarrer i.R.)
(StR’ i.R.) (Pfarrer i.R.)
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