Juniorwahl zur Europawahl 2024
Wie bei früheren Wahlen hat das Leibniz-Gymnasium am 7. Juni mit den Wahlzetteln, Wahlurnen und Wahlkabinen von Juniorwahl die Europawahl am 9. Juni vorweggenommen. Organisiert hat die Wahl der Grundkurs Geschichte von Herrn Titel, oben der Wahlvorstand mit Greta, Rikya und Emilia. Nach einem Zeitplan besuchten 605 von 695 Wahlberechtigten (ohne den 12. Jahrgang) die Wahllokale in der Schülerbücherei und der Filiale. Das Ergebnis spiegelt sowohl den Bundestrend als auch Besonderheiten unseres Bezirks und unserer Schule wider: Die Grünen wurden nur noch von einem statt wie 2021 (Bundestagswahl) von zwei Dritteln unserer Schülerinnen und Schüler gewählt, bleiben aber stärkste Kraft. Die Linke behauptet den zweiten Platz, erhält sogar ein paar Stimmen mehr. Überraschende Dritte ist die linksliberale, europafreundliche Partei Volt. Die AfD bleibt an unserer Schule bedeutungslos (9 Stimmen).
175 Jahre Leibniz-Gymnasium
Am 11. April 1850 öffnete in der Friedrichstraße 126 die „Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt“. Nach mehreren Namenswechseln hieß die Schule seit 1882 „Friedrichs-Real-Gymnasium“ und 1938-1945 "Litzmann-Schule". Da das Leibniz-Gymnasium am Mariannenplatz 1945 nicht wieder hergestellt wurde, war der Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz als neuer Namensgeber frei.
Ehemalige Leibniz-Schülerinnen und -Schüler
Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtunterrichts Geschichte im 9. Jahrgang (MGG) werden hier anlässlich des 175. Gründungsjubiläums unsere Schule im nächsten Jahr in Biografien und Interviews ehemalige Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums (bis 1938 Friedrichs-Realgymnasium, 1938-1945 Litzmann-Schule) vorstellen. Den Anfang macht Herr Titel mit einem kurzen Beitrag über den Physiker und Techniker Manfred von Ardenne.
Manfred von Ardenne
Der "genialste Schüler der Anstalt"
* 1907 Hamburg, † 1997 Dresden, 1919-1923 am Friedrichs-Realgymnasium
Bundesarchiv Bild 183-K0917-501, CC BY-SA 3.0 de
Egal, wie man Manfred von Ardennes Tätigkeit für Demokraten, Nazis und Kommunisten bewertet, er war ein genialer Wissenschaftler und Techniker. Das Zitat im Untertitel stammt von dem Schriftsteller Heinz Knobloch, 1936-1942 an unserer Schule (ein Beitrag über ihn erscheint bald an dieser Stelle).
1919 kommt Ardenne mit 12 Jahren an das Friedrichs-Realgymnasium. Mit 16 meldet er sein erstes Patent für Rundfunktechnik an. Im Sommer 1923 führt er im Physiksaal einen Radiosender vor, muss die Schule aber trotz dieses Erfolges ohne Abitur verlassen, weil sich die Leistungen in den nicht-naturwissenschaftlichen Fächern dramatisch verschlechtert haben. Er widmet sich jetzt ganz der Weiterentwicklung der Radio- und Fernsehtechnik, gefördert von Siegmund Loewe, Gründer der gleichnamigen Firma. 1930 gelingt ihm die weltweit erste vollelektronische Fernsehübertragung mit Kathodenstrahlröhre (Braunsche Röhre). Das Bild oben zeigt ihn 1933 mit der Röhre und dem Projektionsapparat.
1937-1941 entwickelt Ardenne in seinem Lichtenberger Labor das Rasterelektronen- und das Universalelektronenmikroskop und widmet sich dann der Kernphysik. Nach dem Krieg trägt er zum Bau der sowjetischen Wasserstoffbombe bei und erhält 1953 den Stalinpreis. Mit den Mitteln des Preises gründet er in Dresden das Forschungsinstitut "Manfred von Ardenne", das er bis 1990 leitet. In der DDR genießt er höchstes Ansehen.
Quellen:
Kurzbiografie im "Lemo", Deutsches Historisches Museum
Der Herr des Fernsehens, NDR 2022
Das Queero-Projekt (MGG, 9. Klasse)
Der WP-Kurs „Menschen in Geschichte und Gesellschaft“ im 9. Jahrgang hat sich im 2. Schulhalbjahr 2021 mit dem Thema „Kämpfe für dein Recht!“ beschäftigt. In diesem Zusammenhang haben die Schüler*innen tolle Audio-Portraits über sogenannte „Queeros“, also queere Heros (Held*innen), erstellt. Dazu haben sie verschiedene Aktivist*innen interviewt und zu ihrem Engagement für die Rechte von LGBTIQ*s sowie ihren persönlichen Erfahrungen z.B. mit Outings oder Diskriminierung befragt. Die Audio-Portraits sind Beitrag des Leibniz-Gymnasiums zum „Queer History Month“.
Porträt Beyhan Sentürk
Porträt Bjarne
Porträt Jacky-Oh Weinhaus
Porträt Linos Bitterling
Porträt Ria-Cybill Geyer
Porträt Bambi Mercury
Politische und soziale Folgen der Corona-Krise
Der Leistungskurs Politikwissenschaften hatte die Aufgabe, Kommentare zur Corona-Krise zur verfassen.
„Geht Virenschutz auf Kosten von Demokratie und Rechtsstaat?“, fragt Martha. „Dass wir uns mit der derzeitigen Situation in einem Ausnahmezustand befinden, ist offensichtlich, daher ergibt es folglich Sinn, dass ungewohnte Maßnahmen auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen. Es ist schade, dass sich viele in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen, aber einige Maßnahmen wie z.B. das Verbot, sich in Gruppen zu treffen, sind in dieser Zeit leider notwendig. [...] Alles in allem lässt sich feststellen, dass Maßnahmen derzeit notwendig sind, um für Sicherheit zu sorgen. Diese sollten in allen Fällen auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft werden, um die Demokratie zu bewahren. Nur wenn Bürgerinnen und Bürger und der Staat zusammenarbeiten, können wir die Verbreitung des Virus drosseln und so auch schrittweise die Maßnahmen lockern.“
Kira dagegen sorgt sich um eine Untergrabung des Rechtsstaates und der Grundrechte. „Man muss nicht nur gegen das Virus entschlossen kämpfen, sondern auch gegen die Stimmung, die die Grundrechte in Krisenzeiten als Ballast, Bürde oder Luxus betrachtet, den man sich in dieser Zeit nicht leisten könne. Was eigentlich Irrsinn ist, gilt nun, wegen Corona, als absolut geboten und tragbar. Das Virus hat schon den Rechtsstaat befallen, nicht nur die Menschen. Man redet zwar nicht vom Ausnahmezustand, sondern vom shut down, doch es bleibt ein Notstand, der auf der Grundlage von Verordnungen und schwacher Rechtsgrundlage exekutiert wird. [...] Wenn kein ernst zu nehmender Diskurs über das Vorgehen stattfindet und Aussagen, es müsse alles getan werden, weil im Krieg gegen das Virus alles erlaubt sei, als vertretbar gelten und Zuspruch finden, ist dies langfristig für unsere Gesellschaft bedrohlicher als das Virus selbst.“
„Besonders Neoliberale fordern schon jetzt wieder eine Öffnung der Wirtschaft“ befürchtet Dario. „Und das, obwohl man das Risiko eingehen würde, dass sich das Virus wieder stärker ausbreitet und viele Menschen töten könnte. Es stimmt zwar, dass kleinere Unternehmen und ärmere Teile der Gesellschaft unter der wirtschaftlichen Lage leiden, jedoch sollte es in einem so reichen Land wie Deutschland finanzielle Unterstützung durch die Regierung geben. Folgt die Regierung wie beim Klimawandel den Interessen der Reichen und Großkonzerne, welche bereit sind, Menschenleben ihrem Profit zu opfern, wären die Folgen verheerend. Besonders, weil das Virus nicht nur wirtschaftlich die Unterschicht am stärksten trifft. Besonders Menschen in schlecht bezahlten Jobs sind dem Virus schutzlos ausgesetzt. Zum Beispiel Kassierer, Taxifahrer und Paketboten sind täglich in Kontakt mit vielen Personen. Wenn sich das Virus wieder stärker verbreitet, sind die Leute in diesen schlecht bezahlten Jobs großen Gefahren ausgesetzt. Und das nur, damit ihre Chefs im Homeoffice noch mehr Geld verdienen können.“
„Nur wenige Profiteure, wie etwa die Pharmabranche und Lieferdienste wie Amazon, sahnen ab. Die Folgen: die Schere zwischen Arm und Reich wird noch weiter aufgehen“, schreibt Felix, kommt dann aber zu etwas anderen Schlussfolgerungen als Dario. „Insgesamt ist zu befürchten, dass die Krise nicht alle gleich trifft, sondern dass die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft verstärkt wird.
Jede Wirtschaftskrise ist auch immer eine Bedrohung für Demokratie und freiheitliche Werte. Schon vor Corona war der Aufstieg radikaler Kräfte zu beobachten und es steht zu befürchten, dass ein globaler Wirtschaftsabschwung diese Tendenzen noch befeuert. Deswegen birgt das Coronavirus ein so großes Risiko, da es die Wirtschaft global in die Knie zwingt und damit auch unsere Gesellschaftsordnung.“
Während die einen also harte Maßnahmen zum Schutz des Lebens für unerlässlich halten, fragen sich andere, ob die Folgen dieser Maßnahmen nicht gefährlicher für unsere gesellschaftliche und politische Ordnung sein könnten als das Virus selbst.
Juniorwahl zur Europawahl 2019
Am 21. Mai nahmen über 90% unserer Schülerinnen und Schüler an der Juniorwahl zur Europawahl am 26. Mai teil. Wahllokal war die Schülerbücherei.
Hier das Wahlergebnis:
Stimmen | Prozent | |||
Wahlberechtigte | 610 | |||
Abgegebene Stimmen | 553 | 90,7% | ||
Ungültig | 5 | 0,9% | ||
GRÜNE | 323 | 58,4% | ||
DIE LINKE | 90 | 16,3% | ||
Die PARTEI | 45 | 8,1% | ||
SPD | 37 | 6,7% | ||
Tierschutzpartei | 11 | 2,0% | ||
PIRATEN | 8 | 1,4% | ||
FDP | 7 | 1,3% | ||
CDU | 5 | 0,9% | ||
Andere | 22 | 4,0% | Davon: | |
VOLT | 3 | 0,5% | ||
TIERSCHUTZ hier | 2 | 0,4% | ||
BP | 2 | 0,4% | ||
BIG | 2 | 0,4% | ||
AfD | 1 | 0,2% | ||
Volksabstimmung | 1 | 0,2% | ||
ÖDP | 1 | 0,2% | ||
FREIE WÄHLER | 1 | 0,2% | ||
DKP | 1 | 0,2% | ||
MLPD | 1 | 0,2% | ||
NL | 1 | 0,2% | ||
BGE | 1 | 0,2% | ||
ÖkoLinX | 1 | 0,2% | ||
DIE FRAUEN | 1 | 0,2% | ||
LIEBE | 1 | 0,2% | ||
DIE VIOLETTEN | 1 | 0,2% | ||
Demokratie in Europa | 1 | 0,2% |
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