175 Jahre Leibniz-Gymnasium

FRG Friedrichstrasse Ullstein Verlag

Am 11. April 1850 öffnete in der Friedrichstraße 126 die „Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt“. Nach mehreren Namenswechseln hieß die Schule seit 1882 „Friedrichs-Real-Gymnasium“ und 1938-1945 "Litzmann-Schule". Da das Leibniz-Gymnasium am Mariannenplatz 1945 nicht wieder hergestellt wurde, war der Mathematiker und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz als neuer Namensgeber frei.

Ehemalige Leibniz-Schülerinnen und -Schüler

Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtunterrichts Geschichte im 9. Jahrgang (MGG) werden hier anlässlich des 175. Gründungsjubiläums unsere Schule im nächsten Jahr in Biografien und Interviews ehemalige Schülerinnen und Schüler des Leibniz-Gymnasiums (bis 1938 Friedrichs-Realgymnasium, 1938-1945 Litzmann-Schule) vorstellen. Den  Anfang macht Herr Titel mit einem kurzen Beitrag über den Physiker und Techniker Manfred von Ardenne.

Manfred von Ardenne

Der "genialste Schüler der Anstalt" 

* 1907 Hamburg, † 1997 Dresden, 1919-1923 am Friedrichs-Realgymnasium

Bundesarchiv Bild 183 K0917 501 Prof. Manfred v. Ardenne
Bundesarchiv Bild 183-K0917-501, CC BY-SA 3.0 de

Egal, wie man Manfred von Ardennes Tätigkeit für Demokraten, Nazis und Kommunisten bewertet, er war ein genialer Wissenschaftler und Techniker. Das Zitat im Untertitel stammt von dem Schriftsteller Heinz Knobloch, 1936-1942 an unserer Schule (ein Beitrag über ihn erscheint bald an dieser Stelle). 

1919 kommt Ardenne mit 12 Jahren an das Friedrichs-Realgymnasium. Mit 16 meldet er sein erstes Patent für Rundfunktechnik an. Im Sommer 1923 führt er im Physiksaal einen Radiosender vor, muss die Schule aber trotz dieses Erfolges ohne Abitur verlassen, weil sich die Leistungen in den nicht-naturwissenschaftlichen Fächern dramatisch verschlechtert haben. Er widmet sich jetzt ganz der Weiterentwicklung der Radio- und Fernsehtechnik, gefördert von Siegmund Loewe, Gründer der gleichnamigen Firma. 1930 gelingt ihm die weltweit erste vollelektronische Fernsehübertragung mit Kathodenstrahlröhre (Braunsche Röhre). Das Bild oben zeigt ihn 1933 mit der Röhre und dem Projektionsapparat.

1937-1941 entwickelt Ardenne in seinem Lichtenberger Labor das Rasterelektronen- und das Universalelektronenmikroskop und widmet sich dann der Kernphysik. Nach dem Krieg trägt er zum Bau der sowjetischen Wasserstoffbombe bei und erhält 1953 den Stalinpreis. Mit den Mitteln des Preises gründet er in Dresden das Forschungsinstitut "Manfred von Ardenne", das er bis 1990 leitet. In der DDR genießt er höchstes Ansehen.

Quellen:

Kurzbiografie im "Lemo", Deutsches Historisches Museum
Der Herr des Fernsehens, NDR 2022

 

 

 

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